Du bleibst bei mir

Theaterstück von Felix Mitterer

Premiere und Uraufführung 9 September 2011 im Volkstheater

Mit: Andrea Eckert (Dorothea Neff), Martina Stilp (Lilli Wolff), Nanette Waidmann (Martha Driessen), Claudia Sabitzer (Meta Schmitt), Annette Isabella Holzmann (Eva Zilcher), Inge Maux (Frau Krottensteiner), Thomas Bauer (SS-Sturmführer), Robert Prinzler (Erwin Ringel),  Rainer Frieb (Russischer Offizier)

Regie: Michael Sturminger

In seinem neuen Stück, einem Auftragswerk für das Volkstheater, beschäftigt sich Felix Mitterer mit einer der großen und einzigartigen Persönlichkeiten des Wiener Volkstheaters und österreichischen Widerstandskämpferin, mit Dorothea Neff. (Volkstheater)

Neff, eine der größten Schauspielerinnen ihrer Zeit, hatte während der Kriegszeit ihre jüdische Freundin, die Modeschöpferin Lilli Wolff in ihrer Wiener Wohnung versteckte. Das trug ihr den Titel „Gerechte unter den Völkern“ ein. In die Rolle der Dorothea Neff schlüpft ihre ehemalige Schauspielschülerin, Andrea Eckert, die damit nach langer Zeit wieder ans Volkstheater zurückkehrt. (OE1)

v.l.: Martina Stilp, Andrea Eckert © Gabriela Brandenstein

Kritiken

Der Standard (Ronald Pohl): Der ärmste Mensch muss eine Heldin sein – Andrea Eckert brilliert als Dorothea Neff – Uraufführung von Mitterers „Du bleibst bei mir“ … Der moralische Zeigefinger bleibt eingekniffen in Michael Sturmingers Inszenierung. … Womit wir endlich zu Andrea Eckert kommen, der als Neff eine beglückende, auf diese Weise noch nicht gesehene Gratwanderung gelingt.

Die Presse (Barbara Petsch): „Du bleibst bei mir“: So keusch ist Frauenliebe nicht – Saisonauftakt im Volkstheater: Andrea Eckert brilliert in „Du bleibst bei mir“, einer Uraufführung von Felix Mitterer. Michael Sturmingers Inszenierung überzeugt nur phasenweise. … Eckert ist als Neff nuancenreich und wunderbar. Sie verströmt Wärme, Herzlichkeit, zeigt aber auch die belastende Seite der Situation. … Dies ist keines jener verkrampft pädagogischen Unternehmen (Schultheater!) wie man sie oft über die NS-Zeit sieht. Da ist nichts peinlich (Demonstration des Bösen an sich) oder besserwisserisch (kann uns nicht passieren). Mitterer ist ein Humanist und Psychologe.

Kurier (Guido Tartarotti): Bravos für „Du bleibst bei mir“ – Andrea Eckert macht aus einem braven Abend einen besonderen. … Obwohl Mitterer also nicht viel mehr tun musste, als der realen Vorgabe nachzuschreiben, wirkt das Stück ein wenig steif und leblos. … Michael Sturminger inszenierte den Text ganz reduziert und unaufdringlich, der Abend hat trotz der beklemmenden Situation etwas sehr Zartes. … Und jetzt sind wir endlich beim Wesentlichen, also bei Andrea Eckert: Wie sie ihre Schauspiellehrerin Neff darstellt, das ist sensationell. Wobei sie ganz im Sinne von Neffs Überzeugungen spielt: Jeder Satz, jede Geste glaubwürdig, nichts ist gekünstelt. Keine Posen, keine Effekte.

Kleine Zeitung (Frido Hütter): Großer Fleiß hat seinen Preis – Das Stück ist spannungsarm, weitgehend humorfrei, der Text flach, bisweilen sogar platt. Freilich: Ein einfallsreicher Regisseur hätte einiges daraus machen können. Michael Sturminger vertat diese Chance.

OE1 (Joseph Schimmer): Generell ist es dem guten Schauspielerinnen-Ensemble zu verdanken – Männer kommen nur in kleinen Nebenrollen vor – dass der Abend lohnend bleibt. … Es gibt dichte, beklemmende und auch komische Momente an diesem Abend, leider auch so manchen Leerlauf. Aber wenn am Ende Andrea Eckert als Dorothea Neff als Mutter Courage über die Bühne geht und singend den Planwagen hinter sich nachzieht, dann ist man versucht, die Schwächen des Stückes milde zu beurteilen.

OÖNachrichten (Reinhold Reiterer): Die Dramen einer Gerechten – Auf 100 Manuskriptseiten versuchte Mitterer ein ganzes Leben unterzubringen und verliert bei so vielen Erzählsträngen gelegentlich den großen Bogen. … Michael Sturmingers Inszenierung wohnt eine gewisse Umständlichkeit inne, die mit Ralph Zegers Bühnenbildlösung zusammenhängt.Eckert zeigt eine Diva, eine Liebende, eine Verzweifelte in verschiedenen Temperamentslagen. Beeindruckend, wie sie den Vorgang des Erblindens spielt.

Tiroler Tageszeitung (APA): Andrea Eckert stellt ihre Wandlungsfähigkeit im Verlauf des Stückes immer wieder unter Beweis, von der zärtlich Liebenden bis zur mit äußerster Selbstbeherrschung um ihr Leben Kämpfenden.

Neues Volksblatt (Renate Wagner): Blicke in die Vergangenheit – Exzellente Schauspieler haben bei „Du bleibst bei mir“ aufgefüllt, was Autor Felix Mitterer schuldig geblieben ist.

Links

Du bleibst bei mir – Hintergrund

Zwei Comebacks zum Volkstheater-Start (ORF Wien)

 

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