Die Kommune

Theaterstück von Thomas Vinterberg gemeinsam mit Mogens Rukov

Premiere und Uraufführung 10 September 2011 im Akademietheater

Mit: Regina Fritsch (Anna), Dorothee Hartinger (Mona), Alexandra Henkel (Ditte), Elisa Plüss (Freja), Adina Vetter (Emma), Dietmar König (Steffen), Fabian Krüger (Virgil), Joachim Meyerhoff (Erek), Tilo Nest (Ole)

Regie: Thomas Vinterberg

Kopenhagen, 1975: In der Kommune wird nicht nur das Bad geteilt und gemeinsam gegessen, dieses Haus lebt von der Überzeugung, dass Gemeinschaft weit über den Kochtopf hinaus geht. Gemeinschaft ist die gelebte Realität einer politischen Überzeugung, die zur Großfamilie gewordene Idee einer solidarischen Gesellschaft. Doch manchmal macht die Biologie der Philosophie einen Strich durch die Rechnung.
(Inhalt Akademietheater)

(c) Georg Soulek Burgtheater

Kritiken

Der Standard (Sebastian Gilli): Der Urstrumpf des Gemeinschaftsglücks – Was wurde eigentlich aus der Idee der kollektiven Lebensform? Thomas Vinterbergs Stück „Die Kommune“ wurde heftig akklamiert zur Uraufführung gebracht. … Es hat eine einnehmende Wirkung, wie Meyerhoff den cholerischen Bärtigen [Erek] einfühlsam, gleichzeitig jähzornig und innerlich kalt darstellt. … The Who und Join together begleiten den Einzug. Fort sind die weißen Unschuldstücher.

Kurier (Michaela Mottinger): „Die Kommune“: Ein Lacherfolg – Der Dogma-Filmer brachte im Akademietheater sein Stück „Die Kommune“ zur Uraufführung. … Es ist nicht die Welttragödie, es ist die kleine, persönliche, genauso schlimme, die Inhalt von Vinterbergs Familienaufstellung ist. Und mag man’s belanglos, banal finden – ja, so ist das Leben. … All das bietet viel Raum für die wunderbaren Darsteller. Sie füllen ihn. Und wie! … Sonderlob für den Soundtrack von Donna Summer bis Jethro Tull.

Die Presse (Barbara Petsch): „Die Kommune“: Noch ein Gott des Gemetzels – Reichlich Wortgeklingel und Stöhnen gab es am Samstag im Akademietheater, bei der Uraufführung von Thomas Vinterbergs Drama „Die Kommune“. Feine Schauspielkunst veredelte sie. … An Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“ erinnert „Die Kommune“ ebenso wie an Marie Kreutzers Post-Hippie-Film „Die Vaterlosen“. … Meyerhoffs Erek, der nicht nur mit Bauten experimentiert, sondern auch mit Lebensstilen – nervös, ungeduldig, autoritär, sexbesessen, egozentrisch – ist natürlich etwas ganz Besonders. Aber auch die anderen Akteure sind großartig.

Kleine Zeitung (Frido Hütter): Wenn Nerven und Herzen blank liegen – Die Uraufführung von Thomas Vinterbergs „Die Kommune“ erwies sich als echter Glücksfall. Eine boulevardeske Oberfläche mit tiefen sozialen Wurzeln. … Dieser Abend ist ein Glücksfall des Theaters. Der oberflächlich besehen harmlose Text eignet sich zu einer Vivisektion des menschlichen Verhaltens. Die Verletzungen, Liebesversuche, Aggressionen liegen offen, Herzen und Nerven manchmal blank.

OÖNachrichten (rr): Vinterbergs „Die Kommune“: Da passt einfach alles. … Mit unglaublicher Leichtigkeit stellen neun Darsteller Alltagssituationen auf der Bühne her, die vollends glaubwürdig sind, obwohl immer wieder im gleichen Moment sowohl Ernsthaftigkeit als auch deren Parodie mitschwingen.

Wiener Zeitung (Petra Rathmanner): Vertagte Konflikte, leiser Zorn … Leider bleibt die szenische Umsetzung der Destruktion gute Absicht. Die Aufführung löst ihr Versprechen nur zur Hälfte ein: Sie überzeugt beim amüsant-clownesken Einzug der Kommunarden, sie bewährt sich im unbeschwerten Kommunenalltag. Den finsteren Momenten des Zusammenseins bleibt sie jedoch einiges an Spannung schuldig.

ORF.at (Sophia Felbermair): Das Scheitern einer Utopie – Das Akademietheater hat am Samstag die Saison mit der Uraufführung eines gleichnamigen Stückes von Dogma-Regisseur Thomas Vinterberg eröffnet, das sich zwar klischeebeladen, aber gleichzeitig sympathisch und heiter dem Scheitern einer Utopie hingibt. … Tosender Applaus für Ensemble und Regie.

austria.com: Wie gute Freunde besucht man im Akademietheater „Die Kommune“, lacht mit ihnen und leidet mit ihnen. Thomas Vinterberg hat gemeinsam mit seinem Co- Autor Mogens Rukov einen wunderbaren Theaterabend erarbeitet, der bei der Uraufführung am Samstag zu Recht bejubelt wurde.

Die Welt (Ulrich Weinzierl): Psychoboulevard und Schlammschmiere – Glück und Elend des Wiener Saisonauftakts: Thomas Vinterberg brilliert mit „Die Kommune“, Matthias Hartmann enttäuscht mit seinem „Zerbrochenen Krug“.

Die Zeit (Peter Kümmel): Wie man das Böse einzäunt – Gelächter über Abgründen … Bei allen Figuren ist mehr da, als sie zeigen können. Und so sind die Gruppenszenen dieses Gebrauchstheaterstückes, in Vinterbergs eigener Regie, soghaft stark.

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