Jackpot

Theaterstück von Réjane Desvignes

Uraufführung und Premiere 26 Jänner 2012 in den Kammerspielen

Mit: Alexandra Krismer (Natalie, Fernsehmoderatorin), Hilde Dalik (Ella, Sekretärin), Silvia Meisterle (Vivi, Experimentalphysikerin), Sona MacDonald (Ines, Mutter)

Regie: Igor Bauersima

Vier Freundinnen treffen sich einmal pro Woche nachmittags im Stadtpark. Während ihre Kinder spielen, erfinden sie sich eine Welt jenseits der mütterlichen Isolation. Allein der Pfeil in Richtung Eisbude, wo der attraktive Verkäufer Jack erreichbare Fantasien anbietet, deutet darauf hin, dass nicht alle Hoffnung vergebens ist.

An einem Nachmittag bringt ein Tropfen das Fass zum Überlaufen. Vivi, eine junge, bildhübsche Biologin mit strahlender Zukunft, überlässt ihren im Kinderwagen schlafenden Sohn der Obhut ihrer drei Freundinnen. Sie muss kurz zum Zahnarzt. Während ihrer Abwesenheit nutzt eine der Freundinnen die Gelegenheit und durchsucht den Kinderwagen. Dabei findet sie einen Liebesbeweis, der nur von Jack stammen kann …
Als Vivi zurückkommt, ist die Welt eindeutig nicht mehr, was sie gerade noch war. (Inhalt Kammerspiele)

Hilde Dalik (Ella), Sona MacDonald (Ines), Alexandra Krismer (Natalie), Silvia Meisterle (Vivi) - © Erich Reismann

Kritiken

Kurier (Peter Jarolin): Theater-Niete für Kammerspiele – Mit dem Stück „Jackpot“ von Réjane Desvignes ziehen die Wiener Kammerspiele eine brachial-komische Theater-Niete. … Dalik, MacDonald, Krismer und Meisterle aber machen selbst aus diesem dummen Komödchen noch etwas. Und das ist wirklich ganz große Kunst. … Regisseur Bauersima, der bei Schnitzlers „Traumnovelle“ das Publikum in den Schlaf wiegte, macht diesmal das Gegenteil und überdreht alles. Besser wird das Ganze dadurch aber nicht.

Die Presse (Norbert Mayer): Blondinenwitze auf Spielplatzniveau – Réjane Desvignes‘ Komödie „Jackpot“, von Igor Bauersima in den Kammerspielen uraufgeführt, ist eine Zumutung an seichter Fadesse. Schade um die vier Darstellerinnen, die brav ihre überzeichneten Parts spielen. … Es ist bemerkenswert, wie lange knapp 90 Minuten subjektiv sein können. Am Schluss wird nicht mehr outriert, sondern die Auflösung referiert.

Wiener Zeitung (Hans Haider): Frauen im Nahkampf– Entbehrliche Uraufführung … Solo waren beide [Desvignes und Bauersima] mit Stücken schon an der Burg und in der Josefstadt erfolgreich. Nun haben die Schweizer Gäste ihr Renommee in Wien billig verschenkt. … Endlich ein Ende nach 90 pausenlosen Minuten. … Zum Schluss klatschte nur das halbe Publikum.

Der Standard (Ronald Pohl): Die Baustelle des Frauenparadieses – Gegen die Zumutungen des Textes verblassen die handwerklichen Meriten. Der „Umbau“ der Kammerspiele in ein modernes Komödienhaus ruft Baustellendepressionen hervor.

Tiroler Tageszeitung (Maria Handler/APA): Kein „Jackpot“: Zickenkrieg in den Wiener Kammerspielen – Witzige Momentchen, schwache Story … mit vier fähigen Schauspielerinnen.

Links

Der Kurier interviewt Hilde Dalik: „Komödie ist fast schwerer zu spielen, weil die Pointen da ganz genau, mit höchster Präzision serviert werden müssen.“